Reiseführer Kambodscha

Wenn man “Kambodscha” hört, denkt man unweigerlich an „Angkor“. Und ja, die Überbleibsel des einst mächtigen Königreich der Khmer sind wahnsinnig beeindruckend.

Die Chance, dass die Tempel von Angkor der Hauptgrund- vielleicht sogar der einzige Grund – für einen Trip nach Kambodscha sind, ist hoch, vermutlich 100%.
Wer nur ein paar Tage zur Verfügung hat und einen ersten Eindruck gewinnen will, wird vermutlich in Siem Reap übernachten, wo man mehrere Tempel des “Angkor Small Circle” und die schwimmenden Dörfer des Tonle Sap Sees in kurzer Zeit besuchen kann.

Warum sollte man nach Kambodscha reisen?

Angkor ist eine der beeindruckendsten historischen Ruinen-Städte überhaupt.

Es mag nicht in der neuesten Liste der sieben Weltwunder auftauchen, aber Angkor ist definitiv nicht weniger umwerfend, als die Chinesische Mauer, Petra, Taj Mahal oder Chichen Itza. Wer uns nicht glaubt, macht sich am besten sofort auf den Weg, um dieses Wunder mit eigenen Augen zu sehen!

Die historischen Tempel von Angkor sind weit mehr als Angkor Wat, Angkor Thom und Baphuon. Es lohnt sich, weiter abseits zu wandern, um so viel wie möglich zu sehen. Einen erlebnisreichen Tag an einem der weit abseits gelegenen Tempel zu verabschieden, macht die Lebenserfahrung um einige Emotionen reicher. Doch auch wenn man nur Zeit hat, für die beliebteste Route um Angkor Wat, wird auch das keine Enttäuschung sein. Angkor ist ein Wunder, egal, was die Stiftung der sieben Weltwunder sagt.

Über Land durch Kambodscha zu reisen ist inzwischen viel besser

In den letzten 5–7 Jahren, wurden Kambodschas Hauptverkehrsrouten überholt und verbessert. Die Hauptstraßen zwischen den beliebtesten Zielen des Landes, wie Route 6 zwischen Poipet und Phnom Penh, wurden neu asphaltiert. Sie sind leider trotzdem teilweise nicht mehr als zwei-spurig, und werden von allen möglichen Vehikeln, wie Ochsenkarren, Motorrädern, Expressbussen und riesigen Trucks genutzt.

Oftmals ist es den überholenden Fahrern egal, ob ihnen Verkehr entgegenkommt. Nachts zu fahren ist gefährlicher und wenn möglich, sollte man Nachtbusse vermeiden.

Obwohl die Straßenbedingungen mancherorts noch viel zu wünschen übrig lassen und es noch ein weiter Weg zu den Standards von, zum Beispiel, Thailand ist, kann man inzwischen relativ bequem mit dem Bus zwischen den Haupttouristenattraktionen reisen.

Es gibt international Busverbindungen mit Thailand von Phnom Penh nach Bangkok oder von Siem Reap nach Bangkok, sowie Vietnam von Phnom Penh nach Ho Chi Minh City oder Laos von Siem Reap nach Pakse. Diese Busstrecken vereinfachen das Reisen in der Region deutlich und erlauben es auch Reisenden mit einem kleineren Budget, einfach zwischen den Nachbarländern hin- und her zu reisen.

Ein gutes Netzwerk an Bussen zwischen den verschiedenen Provinzen, trägt ebenso zum Wachstum des Tourismus im Land bei. Genauso wie regionale Flüge zwischen den Hauptattraktionen es nun einfacher machen, sich durch das Land zu bewegen als jemals zuvor.

Kambodscha bietet viele verschiedene Erfahrungen

Historische Ruinen? Ja, gibt es zur Genüge. Unberührte Strände? Mehr als genug – und oftmals sogar noch spektakulärer, als man erwartet hatte. Dschungeltrekking? Ha, zieh gleich deine Wanderschuhe an! Lernen, wie etwas hergestellt wird? Sieh zu, wie der beste Pfeffer der Welt kultiviert wird, oder Salz von den glitzernden Salzfeldern gewonnen wird. Und für die Hobby-Gourmets? Sie werden begeistert sein, von dem reichen Geschmack der Khmer Küche, der ohne die brennende Schärfe seiner Nachbarländer auskommt. Auch Kaffee-Liebhaber müssen nicht auf ihre tägliche Dosis verzichten.

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Beachte Obwohl Kambodscha zu den ärmsten Ländern zählt, ist es doch größtenteils sicher für Reisende. Gewaltsame Überfälle passieren, sind aber eher selten. Man sollte trotzdem keine rosarote Brille aufsetzen. Bestechung, spottbilliger Alkohol und schlechte Fahrkünste sind unweigerliche Begleiter jeder Kambodscha-Reise.

Man braucht nicht überrascht sein, wenn man von Grenzbeamten aufgefordert wird, für eine Art Überholspur zu bezahlen, wenn man das Land betritt. Man muss außerdem damit rechnen, für das selbe Busticket einmal USD5, einmal USD10 oder sogar mehr zu bezahlen – hängt alles vom Appetit des Betrügers ab. In Angkor und anderen Touristenattraktionen sieht man Kinder, die um Geld betteln ‘um für die Schule zu bezahlen’ – direkt oder indem sie allerlei Kram für einen Dollar verkaufen. Tatsächlich müssen sie nicht für die Schule bezahlen, und höchstwahrscheinlich ist ihre Schule heute auch nicht geschlossen.

Drogengebrauch wird hart bestraft in Kambodscha, das sollte man nicht vergessen. Es gibt definitiv bessere und sichere Orte auf der Welt, einen Joint zu rauchen. Auch macht der qualitativ-hochwertige Alkohol aus allen Teilen der Welt zu erschreckend niedrigen Preisen, es einfach, zu viel zu kippen - halte dich also zurück! Es ist keine Seltenheit, dass Reisende hier an einer Überdosis sterben. Auch das Auto-/ Motorradfahren nach dem Genuss von Alkohol/ Drogen ist hier keine gute Idee.

Lies unsere Tipps für Sicheres Reisen in Kambodscha für mehr Informationen zu beliebten Tricks und Gefahren, denen man eventuell begegnet. Es lohnt sich, seinen gesunden Menschenverstand zu benutzen und dann einfach die Reise zu genießen.

Wohin reisen in Kambodscha

Wie oben angesprochen, ist Angkor an sich schon Grund genug, nach Kambodscha zu reisen.

Man findet aber garantiert genug Gründe, sich in dieses Land mit seinen einfachen und aufrechten Menschen, seiner unglaublichen Geschichte und seiner super leckerer Küche zu verlieben.

Unsere Liebe zu Kambodscha hält immer noch an und wird die Zeit überdauern. Wir empfehlen, mindestens zwei Wochen für Kambodscha einzuplanen. In dieser Zeit wird man historische Ruinen, wenig bekannte paradiesische Inseln, bezaubernde Städte mit altem Kolonial-Flair und naturnahe Erfahrungen in den Kardamom-Bergen und den Nationalparks des Landes mitnehmen.

Du hast Kambodscha nicht gesehen, ohne...

Angkor Archaeological Park

Angkor, ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, war früher die Hauptstadt des Khmer Reiches. Der weitläufige Komplex umfasst eine Ansammlung von wichtigen archäologischen Plätzen und ist ein unglaublich atmosphärischer Ort.

Der Ausgangspunkt zu den Wundern von Angkor ist die Stadt Siem Reap, deren Ausstattung und Infrastruktur auf die Bedürfnisse von Reisenden ausgelegt sind.

Tonle Sap See

Ein einzigartiges Gewässer mit unglaublicher Biodiversität und der größte See in Südostasien, ist der Tonle Sap See auch das Herz und die Seele dieser Nation. Man kann sich einer organsierten Tour anschließen, um eines der berühmten schwimmenden Dörfer zu besuchen, oder eine Schifffahrt von Battambang nach Siem Reap machen, was eine authentischere Erfahrung bietet.

Phnom Penh

Die Hauptstadt Kamboschas mit seiner turbulenten Geschichte verändert sich rasend schnell. InPhnom Penh schießen moderne Einkaufszentren und Hochhäuser wie Pilze aus dem Boden, während wunderschöne buddhistische Tempel und breite Prachtstraßen noch die dunkelsten Zeiten der Geschichte tragen.

Sihanoukville

Die weißen Sandstrände von Sihanoukville ziehen Reisende jeder Art an. Junge Abenteuerer finden hier wilde Parties und einen “old-school backpacker vibe”, während man am anderen Ende der Skala luxuriöse Resorts mit allen vorstellbaren Komforts findet.

Die besten Orte für Fans von...

Alten Ruinen
Da es keine öffentlichen Verkehrsmittel dorthin gibt, ist es schwierig, nach Koh Ker, der Hauptstadt des Khmer Empire aus dem 10.Jahrhundert, zu kommen. Die Ruinen, die im Dschungel verloren sind, sind allerdings wirklich einen Besuch wert, und man wird sie wohl komplett für sich alleine haben.

Wem der ruhige Charme von kleinen Städten gefällt, und wer aber trotzdem einige der spektakulärsten Ruinen Kambodschas sehen will, für den ist Kompong Thom ein Traum-Ziel. Man kann einen Einblick in das alltägliche Leben der Khmer gewinnen, wenn man die Gegend rund um Kampong Thom erforscht.

Mit einem Ausblick von der Spitze eines Hügels an der Grenze beider Länder, ist der spektakuläre Tempel Preah Vihear seit langem ein Streitpunt zwischen Thailand und Kambodscha. Er ist wirklich atemberaubend, und kann heutzutage nur von Kambodscha aus besucht werden.

Strände und Inseln
Wer an unberührte tropische Inseln mit weißem Sandstrand und kristallklarem Wasser, sowie das Inland bedeckt von üppigem Dschungel denkt, dem fällt vermutlich nicht sofort Kambodscha ein. Und das ist allein schon ein guter Grund, sich Koh Rong anzusehen, bevor es zu spät ist.

Direkt neben Koh Rong befindet sich die kleinere und noch weniger bekannte Insel Koh Rong Sanloem, die ein wahres Paradies ist. Sie ist wirklich das ultimative Paradies.

Wer eine ruhige Alternative zu Sihanoukville sucht, ist in Kep richtig. Hier findet man großartiges Seafood ungetrübt von der Atmosphäre des Massentourismus. Es locken außerdem Inseln vor der Küste, und der Grenzübergang zu Vietnam ist leicht zu erreichen.

Trekking und Natur
Die Cardamom and Elephant Mountains deren Ausläufer in acht Provinzen Kambodschas reichen, erstrecken sich von der Grenze zu Thailand durch Zentralkambodscha und fast bis an die Grenze zu Vietnam. Trekkingtouren oder Bootsfahren hier organisiert man am besten von Koh Kong.

Banlung, eine kleine Stadt in der Ratanakiri Provinz, bietet das seltene Gefühl, weitab von allem zu sein. Es ist die Heimat von Minderheiten-Gruppen, Gummi und Palmöl-Plantagen, sowie wunderschönen Wasserfällen und geschützten Bereichen. Der Aufwand hierher zu kommen, lohnt sich.

Wer Delphine liebt, sollte Kratie auf keinen Fall auslassen. Es ist einer der wenigen Orte auf der Welt, an denen man die sanften und vom Aussterben bedrohten Irrawaddy Delfine sehen kann.

Der rustikale Charme von Orten abseits des ausgetretenen Pfades
Battambang, die zweitgrößte Stadt Kambodschas, ist größtenteils noch abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Die Stadt bietet schöne Architektur im Kolonialstil, außerdem sind einige sehenswerte historische Tempel um die Stadt herum verstreut. Leider wird der einzigartige “Bamboo Train” vermutlich bald nicht mehr existieren, da es Pläne gibt, das Zugnetzwerk in Kambodscha wieder in Betrieb zu nehmen.

Man nimmt die entspannte Atmosphäre einer Stadt am Fluss, mischt eine frische Brise der ehemaligen französischen Bergstation Bokor, und eine lebhafte aber noch nicht wilde Bar- und Restaurantszene und würzt das Ganze mit dem besten Pfeffer überhaupt. Das alles ist Kampot.